Zehn Tage Ende August bis Anfang September 2005 arbeiteten 11 Kameraden unserer RK zusammen mit zwei aktiven Soldaten aus Fuldatal-Rothwesten im Auftrag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Iasi, Rumänien. Dort liegen sowohl Gefallene aus dem 1. als auch dem 2. Weltkrieg begraben. Die dreitägige Anfahrt führte über Passau, Linz, Wien, Budapest, Oradea (Groß-Wardein), die Ost-Karpaten bis nach Iasi.
Dort wurden unsere Kameraden in der Kaserne einer rumänischen mechanisierten Brigade mit militärischem Zeremoniell empfangen und anschließend wurde in einem Kasernengebäude Quartier bezogen.
Einen Lastwagen und einen Bus nebst Arbeitsgeräten stellte die rumänische Armee zur Verfügung, ebenso wurden unsere Kameraden von zwölf rumänischen Soldaten bei ihrer Arbeit auf dem Soldatenfriedhof unterstützt. Der örtliche Beauftragte des Volksbundes, der Siebenbürger Erwin Hellmann, der auch als Dolmetscher fungierte, wies sie in die notwendigen Arbeiten ein.
Zunächst mußte der alte Belag am Friedhofseingang entfernt werden und ein neuer betonierter Eingang angelegt werden. Auch die Namenstafeln auf den Gedenksteinen mußten gereinigt, geschmirgelt und mit einem neuen Anstrich versehen werden. Weiterhin waren folgende Arbeiten zu verrichten: Löcher in der Friedhofsmauer wurden ausgebessert, der Rasen mußte gemäht werden und die wildwachsenden Büsche und Unkräuter beseitigt werde, bei den hohen Temperaturen alles schweißtreibende Tätigkeiten.
Neben der täglichen anstrengenden Arbeit gab es an den Wochenenden auch ein Besichtigungsprogramm. Das Goetheinstitut in Iasi zeigte einen Film eines deutschen Kameramannes, der die Kampfhandlungen in dieser Region während des 2. Weltkrieges aufgenommen hatte. Eine weitere Fahrt führte zu dem 500 Jahre alten Kloster Voronet, welche als „Sixtinische Kapelle des Ostens“ bekannt ist und in das Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen wurde. Natürlich durfte im Weinland Rumänien nicht eine Besichtigung einer Wein- und Sektkelterei fehlen, selbstverständlich eingeschlossen eine Weinprobe.
Einer der Höhepunkte der Fahrt war sicherlich die Feierstunde mit Totenehrung auf dem Soldatenfriedhof, an welcher auch Vertreter des Volksbundes und Offiziere des rumänischen Verteidigungsministeriums teilnahmen. Die örtliche Presse würdigte den Einsatz unserer Kameraden in einem Zeitungsbericht und das rumänische Fernsehen filmte den Arbeiteinsatz.
Während der Abschiedsfeier wurde auf beiden Seiten eine positive Bilanz dieses völkerverständigenden Einsatzes gezogen und Freundschaftsbänder, Urkunden und Geschenke ausgetauscht. Unser 1. Vorsitzender Dieter Musmann erhielt von einem Oberst des Verteidigungsministeriums die Goldene Ehrenmedaille.
Mit nur einem kleineren Schaden am Außenspiegel eines Autos verlief die Rückreise ansonsten innerhalb von drei Tagen wieder reibungslos.