Bericht über die Erkun­dungs­fahrt vom 29.05.–05.06.2005 nach Rumä­ni­en (Iasi)

Nach 8‑tägiger Rei­se in die Uni­ver­si­täts­stadt Iasi (ca. 320.000 Einw.) ist der Vor­sit­zen­de der RK, Die­ter Mus­mann, am Sonn­tag, den 05.06.05, wie­der in sei­ner Hei­mat­ge­mein­de Rein­hards­ha­gen eingekehrt.

Bei der ins­ge­samt rund 4.100 km lan­gen Fahrt wech­sel­te er sich mit dem Beauf­tra­gen der Bun­des­wehr, Herrn OTL a.D. Sen­holdt, am Steu­er eines VDK-PKW‘s ab.

Die ers­te Über­nach­tung erfolg­te in Hart­kir­chen (Nähe Bad Füs­sing), unweit der öster­rei­chi­schen Grenze.

Die zwei­te Etap­pe führ­te über Linz, Wien und Buda­pest in das „Stor­chen­dorf“ Bihar­ke­resz­tes, direkt vor der rumä­ni­schen Gren­ze. Drei Stor­chen­fa­mi­li­en hat­ten ihr Domi­zil auf Tele­gra­fen­mas­ten in unmit­tel­ba­rer Nähe unse­res Pri­vat­quar­tiers ein­ge­rich­tet. Im Ort zählt man angeb­lich 6 Hors­te. Reich­lich Fut­ter fin­den die Stör­che in den um­liegenden Bio­to­pen. Ein­schließ­lich Jung­tie­re, die wir auf­grund der nur 5 m hohen Mas­ten aus direk­ter Nähe beob­ach­ten konn­ten, zähl­ten die Ein­hei­mi­schen immer­hin 24 Köp­fe. Viel­leicht sind auch ein paar „Vaa­ker Stör­che“ dabei !!

Die drit­te Etap­pe führ­te über Ora­dea (ehem. Groß­wardein), Cluj-Napo­ca (ehem. Klausen­burg), Reg­hin (ehem. Säch­sisch Regen), durch Trans­sil­va­ni­en und Sie­ben­bür­gen, über die Kar­pa­ten nach Iasi.

Für die letz­ten rund 600 km, land­schaft­lich der schöns­te Teil unse­rer Rei­se, benö­tig­ten wir 14 Stun­den. Schlecht aus­ge­bau­te Stra­ßen, etli­che Pfer­de­ge­span­ne (Pan­je­wa­gen), Vieh­her­den (Scha­fe, Zie­gen, Kühe, Esel, Pfer­de) und die Geschwin­dig­keits­kon­trol­len der Poli­zei erlaub­ten nur ein gemä­ßig­tes Tempo.

In Iasi (aus­ge­spro­chen: Jasch) wur­den wir in einem hotel­ähn­li­chen Gebäu­de der Univer­sität „Gau­dea­mus“ vor­züg­lich unter­ge­bracht. Es folg­ten in den drei Tagen Gesprä­che und Emp­fän­ge mit

  • der Direk­to­rin und stellv. Direk­to­rin des Goe­the-Zen­trums (Außen­stel­le des Goe­the-
    Insti­tuts Bukarest),
  • dem Ver­bin­dungs­mann des Volks­bun­des in Rumänien,
  • dem Bau­lei­ter des Volks­bun­des für Osteuropa,
  • dem Vize-Bür­ger­meis­ter der Stadt Iasi, der gleich­zei­tig Bau­de­zer­nent und für die
    Öffent­lich­keits­ar­beit zustän­dig ist,
  • dem Ver­tre­ter des rumä­ni­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­ums aus Buka­rest, der für
    aus­län­di­sche Mili­tär­de­le­ga­tio­nen zustän­dig ist und
  • dem kom­man­die­ren­den Gene­ral der 15. Mecha­ni­sier­ten Bri­ga­de in Iasi

Die­se Stel­len wer­den uns wäh­rend unse­res Auf­ent­hal­tes im Aug./Sept. 2005 mit allen zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­teln unterstützen.

Das Goe­the-Zen­trum ist die Schnitt­stel­le nach Deutsch­land (Tel./Fax/Mail) und stellt uns nach Bedarf jun­ge Dol­met­sche­rin­nen zur Ver­fü­gung. Der VDK-Ver­bin­dungs­mann orga­ni­siert und dol­metscht zwi­schen Administration/Militär und uns.
Der VDK-Bau­lei­ter, der aller­dings im Aug./Sept. nicht anwe­send sein wird, hat die anfal­len­den Arbei­ten fest­ge­legt. Der Vize-Bür­ger­meis­ter, der u.a. für die Fried­hofs­an­la­gen zustän­dig ist, wird unse­re Dele­ga­ti­on emp­fan­gen und tat­kräf­tig unter­stüt­zen.
Der Ver­tre­ter des Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­ums orga­ni­siert die Über­nach­tungs­mög­lich­keit wäh­rend der Hin- und Rück­rei­se in Ora­dea und garan­tiert Hil­fe in allen mili­tä­ri­schen Pro­ble­men.
Der Kom­man­deur der Bri­ga­de und drei sei­ner füh­ren­den Offi­zie­re wer­den bei der Ankunft und Abrei­se für ein mili­tä­ri­sches Zere­mo­ni­ell mit Flag­gen­pa­ra­de, Natio­nal­hym­nen etc. sor­gen. Dane­ben stellt die Bri­ga­de Unter­kunft, Fahr­zeu­ge, Gerä­te und sechs Sol­da­ten für den Arbeits­ein­satz zur Verfügung.

Unse­re Ver­pfle­gung wird durch eine Cate­ring-Fir­ma erfol­gen, die uns im Offi­ziers­ka­si­no mor­gens und abends und mit­tags auf dem Fried­hof ver­sor­gen wird. Es wur­de bereits ein Spei­se­plan, auf mei­nem Wunsch über­wie­gend „rumä­ni­sche Küche“, aufgestellt.

Auf dem deut­schen Sol­da­ten­fried­hof (Ewig­keits­fried­hof; grenzt unmit­tel­bar an den zivi­len Fried­hof an), auf dem bis­her rd. 5.000 Sol­da­ten bestat­tet wur­den, sol­len vor­aus­sicht­lich fol­gen­de Arbei­ten aus­ge­führt werden:

  • Rodungs­ar­bei­ten (Büsche, Hecken, Bäu­me) für die Erwei­te­rung des vor­han­de­nen
    Fried­hofs
  • Abriss von Metall­zäu­nen einschl. Pfosten
  • Putz­aus­bes­se­rungs­ar­bei­ten an der bestehen­den Umringsmauer
  • Aus­bes­se­rung (Rei­ni­gung u. Lack­an­strich) von Gedenk- bzw. Namenstafeln
  • Pla­nie­rungs­ar­bei­ten (Niveau­an­glei­chung mit Mutterboden)
  • ggf. Son­die­rungs­ar­bei­ten (Vor­be­rei­tung und Mit­wir­kung bei Aus­gra­bun­gen deut­scher
    Sol­da­ten­grä­ber, die unter einer ehem. und mitt­ler­wei­le frei­ge­leg­ten Gärtnerei/Stein­
    metz­be­trieb ver­mu­tet werden)

Das „vor Ort“ aus­ge­ar­bei­te­te Bei­pro­gramm wird vor­aus­sicht­lich wie folgt aussehen:

  • Stadt­be­sich­ti­gung einschl. Emp­fang beim Vize-Bürgermeister
  • Besich­ti­gung und Emp­fang im Goethe-Zentrum
  • Besich­tung eines Orthodoxen-Klosters
  • Vor­füh­rung der Gerät­schaf­ten der 15. Mech. Brigade
  • Schie­ßen mit Hand­feu­er­waf­fen der rumä­ni­schen Armee
  • Grill­abend mit den rumä­ni­schen Soldaten
  • offi­zi­el­le Kranz­nie­der­le­gung auf dem deut­schen und rumä­ni­schen Sol­da­ten­fried­hof am
    Ende unse­res Arbeits­ein­sat­zes mit Betei­li­gung aller maß­ge­ben­den Stel­len einschl.
    Presse/TV

Nach Abschluss unse­rer Erkun­dungs­ar­beit tra­ten wir die drei­tä­gi­ge Rück­rei­se an. Unter­wegs wur­den noch ein Ortho­do­xen-Klos­ter in Rumä­ni­en und der deutsch-unga­ri­sche Sol­da­ten­fried­hof mit Frie­dens­park in Buda­örs (Vor­ort von Buda­pest) besucht. Da die RK im März die­sen Jah­res mit der „Frie­dens­park­me­dail­le“ des Volks­bun­des aus­ge­zeich­net wur­de, war das Ken­nen­ler­nen des Parks eine sinn­vol­le Ergänzung.

Die Erkun­dungs­fahrt war anstren­gend, erfolg­reich und not­wen­dig und bil­det die Grund­la­ge für das Gelin­gen unse­res Arbeits­ein­sat­zes im Aug./Sept. 2005.

Die Reser­vis­ten aus Rein­hards­ha­gen sowie zwei akti­ve Sol­da­ten des Stand­or­tes Ful­da­tal-Rothwes­ten wer­den unter dem Mot­to „Arbeit für den Frie­den“ die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, das Land Hes­sen, die Gemein­de Rein­hards­ha­gen, den Volks­bund Deut­sche Kriegs­grä­ber­für­sor­ge, die Bun­des­wehr sowie den Ver­band der Reser­vis­ten wür­dig ver­tre­ten. Neben der eigent­li­chen Arbeit auf dem Fried­hof wer­den die Gesprä­che und Akti­vi­tä­ten mit dem Mili­tär und der Admi­nis­tra­ti­on aus Rumä­ni­en sicher­lich die bereits vor­han­de­nen bila­te­ra­len Kon­tak­te, auch im Hin­blick auf die EU-Erwei­te­rung, stärken.

Die­ter Mus­mann
1. Vor­sit­zen­der